| Pressemeldung | Nr. 076

Erzbischof Burger und Delegation der Caritas beenden Reise nach Lateinamerika

Flucht und Gewalt führen weiter zu schweren Krisen in Kolumbien

Bei einer Delegationsreise nach Kolumbien und Venezuela haben der Vorsitzende der Kommission für caritative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stephan Burger (Freiburg), und die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, kirchliche Hilfsprojekte besucht und dazu aufgerufen, die massiven Probleme in den beiden südamerikanischen Staaten angesichts der vielen anderen Krisen weltweit nicht zu vergessen. Schwerpunkte der einwöchigen Reise von Caritas international, die am 21. Mai 2023 zu Ende ging und an der auch Weihbischof Franz Josef Gebert als Mitglied der Caritaskommission teilnahm, waren die massive Migration aus dem wirtschaftlich und politisch schwer angeschlagenen Venezuela nach Kolumbien und die seit Jahrzehnten anhaltenden bewaffneten Konflikte in Kolumbien.

Die Delegation besuchte unter anderem eine kolumbianische Organisation für Menschen, die Angehörige durch gewaltsame Verschleppung verloren haben, sowie Projekte für Geflüchtete aus Venezuela. Auf dem Programm standen zudem Besuche in Armenvierteln und Gespräche mit weiteren Hilfsorganisationen und hochrangigen Kirchenvertretern. Ein durchgehendes Thema der Reise waren die bedrückenden Folgen der Klimakrise, die in Kolumbien und Venezuela mit der Kohle- und Erdölförderung, der Regenwaldzerstörung und dem Bergbau verbunden sind und die Fluchtdynamiken beschleunigen.

Zum Abschluss der Reise sagte Erzbischof Burger: „Angesichts der Gewalterfahrungen, teilweise himmelschreiender Armut und der Traumatisierung von Millionen durch Vertreibung und Flucht hat es mich sehr beeindruckt, wie die Menschen mit ihrer schwierigen Situation umgehen. Begleitet von den örtlichen Partnern von Caritas international, etwa dem Jesuitischen Flüchtlingsdienst, packen sie an, allen voran die Frauen. Wo früher Geröll und Schlamm waren, bauen Bewohner von Armenvierteln heute Straßen und Kanalanlagen. Sie lehnen sich auf gegen das Vergessen derer, die in Kolumbien gewaltsam verschleppt und nie wiedergefunden wurden. In Venezuela unterstützen die Caritas-Partner jene Menschen, die trotz aller Probleme bleiben oder zurückkehren. Die Helfer stehen den Menschen in seelischer, familiärer und materieller Zerrüttung zur Seite. Humanitärer Hilfe wird oft vorgeworfen, sie sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber für mich ist klar, dass jeder Tropfen für die zählt, die jeden Tropfen brauchen. Dass wir hier weiter unterstützen, ist für mich die konkrete Umsetzung der Botschaften des Evangeliums.“

Eva Maria Welskop-Deffaa erklärte: „Kolumbien ist eines der Länder mit der größten sozialen Ungleichheit weltweit. Drogenhandel, illegaler Bergbau und Regenwaldabholzung schaffen täglich neue Ungerechtigkeiten. Die Klimakrise produziert existentielle Risiken und vertieft die Armut. Ohne soziale Gerechtigkeit wird es in diesem Land kein Ende der bewaffneten Konflikte geben. Die katholische Kirche Kolumbiens ist Partner des umfassend angelegten Friedensprozesses, den die Regierung Petro angestoßen hat. Entscheidend für den nachhaltigen Erfolg der Friedensverhandlungen, das haben wir gesehen, ist die Einbeziehung der Frauen. Sie sind über Jahre wiederholt in besonderer Weise Opfer der Gewalt geworden. Jetzt müssen sie zu Motoren eines nachhaltigen Friedens werden.“


Hinweis:

Bildmaterial der Reise steht unter https://medien.ebfr.de/share/36CEF12E-DF15-4E6D-BCF84379E5EC50C3/ zur Verfügung.

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