| Pressemeldung | Nr. 217

„Misericordia et misera“ – Kardinal Marx würdigt Apostolisches Schreiben

„Das Heilige Jahr wirkt länger als es dauert“

Das heute (21. November 2016) veröffentlichte Apostolische Schreiben Misericordia et misera von Papst Franziskus würdigt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, als starken Impuls für eine Weiterführung des Heilig-Jahr-Anliegens. Gestern ist das Außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit in Rom beendet worden. Mit dem heute veröffentlichten Apostolischen Schreiben fordert Papst Franziskus auf, Barmherzigkeit zum zentralen Anliegen eines jeden Christen zu machen.

„Das Heilige Jahr wirkt so länger als es dauert“, betont Kardinal Marx. In einer eindrucksvollen Komposition zeige Franziskus auf, in welchen Lebensbereichen und wie im Leben der Kirche sich Barmherzigkeit vollziehen müsse. „Das geht von den Gedanken des Papstes zur Familie über die Gefangenenseelsorge bis hin zur Verortung des Sakraments der Versöhnung in der Kirche. Ich bin Papst Franziskus dankbar, dass er so intensiv und engagiert für eine Kultur der Barmherzigkeit wirbt, sie theologisch untermauert und ihr einen Sitz im Leben der Menschen gibt“, so Kardinal Marx. Wenn der Papst schreibe, dass „die Barmherzigkeit Freude erweckt, weil sich das Herz der Hoffnung auf ein neues Leben öffnet“, schenke er der Kirche eine Sicht der Dinge, die den Menschen in den Mittelpunkt stelle. Zu Recht bezeichne Franziskus das Heilige Jahr als Erfolg: „Wie ein heftiger und heilsamer Wind wehten die Güte und das Erbarmen des Herrn über die ganze Erde hin“, schreibt der Papst.

„Als Kirche in Deutschland freuen wir uns über diese weiteren Impulse des Heiligen Vaters, die wir gerne aufgreifen. Gerade seine klaren Hinweise an Priester und uns Bischöfe dürfen uns nicht gleichgültig lassen. Die vom Papst geforderte Großherzigkeit, um Barmherzigkeit zu ermöglichen, muss uns ständige Mahnung sein“, so Kardinal Marx. Wie Franziskus die Gläubigen auffordere, „die Pforte der Barmherzigkeit unseres Herzens immer weit geöffnet zu halten“, gehe die Kirche in Deutschland ihren Weg weiter, das barmherzige Antlitz Jesu zu zeigen. Das werde in dem Apostolischen Schreiben besonders eindringlich, wenn Franziskus von der positiven Auswirkung der Barmherzigkeit als sozialem Wert spreche. „An dieser Barmherzigkeit bauen wir mit“, so Kardinal Marx. „Gerade deshalb begrüße ich die Idee von Papst Franziskus, künftig einen besonderen Welttag der Armen in der Kirche zu begehen.“ Jetzt, so Kardinal Marx, sei die Zeit der Barmherzigkeit, der wir uns nicht verschließen dürfen. „Das ist die Frucht des Heiligen Jahres, das ist die Perspektive für den weiteren Weg der Kirche.“


Hinweis:

Das Apostolische Schreiben Misericordia et misera ist abrufbar auf der Internetseite des Vatikans.