| Aktuelle Meldung | Nr. 008

Statement von Erzbischof Heße zur Lage in der griechisch-türkischen Grenzregion

Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen und Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg), äußert sich heute (9. April 2020) zur Lage der schutzsuchenden Menschen in der griechisch-türkischen Grenzregion:

„Bei der Deutschen Bischofskonferenz und bei den Diözesen gehen in diesen Tagen zahlreiche Anfragen zur dramatischen Lage der schutzsuchenden Menschen in der griechisch-türkischen Grenzregion, vor allem auf der Insel Lesbos, ein. Vielen Menschen in unserem Land ist es ein Anliegen, dass Kinder, Familien und besonders vulnerable Flüchtlinge möglichst rasch die überfüllten griechischen Aufnahmelager verlassen können. Wir sehen darin ein starkes Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen und sind – auch wenn wir nicht alle Zuschriften individuell beantworten können – für jeden Brief und jede E-Mail dankbar. Als Sonderbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Flüchtlingsfragen halte ich es für wichtig, in der Sache noch einmal Folgendes festzustellen:  

  1. Gemeinsam mit anderen Bischöfen habe ich in den letzten Wochen mit deutlichen Worten an die politischen Verantwortungsträger appelliert, eine humanitäre Krise an den EU-Außengrenzen abzuwenden und Wege zu einer gerechten Verantwortungsteilung zwischen den Staaten Europas zu finden. Deutschland und Europa sind in der Pflicht, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die desaströsen Verhältnisse auf Lesbos zu beenden.
  2. Eine aus acht EU-Staaten bestehende ‚Koalition der Willigen‘ hat bereits vor einem Monat zugesagt, insgesamt 1.600 unbegleitete oder kranke Kinder und Jugendliche von den griechischen Inseln aufzunehmen. Die Bischofskonferenz begrüßt auch weiterhin, dass die Bundesregierung ihre Beteiligung zugesichert hat. Angesichts der Corona-Pandemie ist das Vorhaben, mehreren Hundert Kindern aus den griechischen Lagern eine sichere Einreise nach Deutschland zu ermöglichen, dringlicher denn je geworden. Es ist an der Zeit, dass den Worten endlich auch Taten folgen. Deutschland sollte sich nicht scheuen, bei der Verwirklichung dieses bereits verabredeten Projekts voranzugehen, statt darauf zu warten, bis andere Staaten sich bewegen. Dass das Bundesministerium des Innern kommende Woche 50 Kinder und Jugendliche einreisen lassen will, ist ein wichtiger erster Schritt.
  3. Wir sind in diesen Fragen mit den zuständigen staatlichen Stellen im Gespräch und haben signalisiert: Die Flüchtlingsdienste der Kirche – mit ihren vielen haupt- und ehrenamtlich Engagierten – sind bereit, ihren Beitrag zur Überwindung der humanitären Not an den EU-Außengrenzen zu leisten. Nun gilt es, politische Blockaden zu überwinden und – trotz Corona-bedingter Einschränkungen – zu einer schnellen Lösung zu gelangen.“

Cookie Einstellungen

Wir verwenden Statistik Cookies um zu verstehen, wie Sie mit unserer Webseite interagieren.

Anbieter:

Google

Datenschutz

Matomo

Datenschutz

Diese Cookies sind für den Betrieb der Webseite zwingend erforderlich. Hier werden bspw. Ihre Cookie Einstellungen gespeichert.

Anbieter:

Deutsche Bischofskonferenz

Datenschutz