| Pressemeldung | Nr. 183

Weihbischof Hauke zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung

„Als Kirche und Gesellschaft näher und unbehindert zusammenrücken“

Weihbischof Dr. Reinhard Hauke (Erfurt), Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die inklusive Pastoral, ruft in einem Offenen Brief anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember zu mehr Zusammenhalt von Menschen mit und ohne Behinderung in Kirche und Gesellschaft auf. Darin macht er auf weiterhin bestehende Barrieren für Menschen mit Behinderung aufmerksam, die eine vollständige Teilhabe behindern. Wir dokumentieren den Brief im Wortlaut:

Liebe Schwestern und Brüder,

in der Adventszeit rücken viele von uns näher zusammen. Und auch zum heutigen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung gilt es, als Kirche und Gesellschaft näher zusammenzurücken. In einer Zeit der Umwälzungen, kriegerischer Auseinandersetzungen und Unsicherheit hilft es uns, vertrauensvoll zusammenzukommen – und dazu möchten wir selbstverständlich auch Menschen mit Behinderung in unserem Kreis begrüßen dürfen.

Doch vielerorts stehen einem gemeinsamen Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung weiterhin Barrieren im Weg. So haben Menschen mit Behinderung weiterhin deutlich schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Trotz Gesetzen zur Stärkung der Barrierefreiheit erschweren Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen eine wirksame und gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben, um gemeinsam zusammenzurücken.

Und manchmal scheitert das gemeinsame Feiern der Menschwerdung Gottes schlichtweg am fehlenden Aufzug oder an der fehlenden Rampe auf dem Weg zur Kirche. Wir müssen uns fragen, wie gesellschaftliche, aber auch religiöse Teilhabe für Menschen mit Behinderung möglich wird, wenn diese auf Unterstützung angewiesen sind. Die freie Wahl und Ausübung von Religion ist durch das Grundgesetz garantiert, aber oftmals fehlt es an Wegen, um diese Bedarfe zu erfassen und zu finanzieren. Auch hier gilt: Wir müssen näher zusammenrücken.

Wichtige Schritte zum Zusammenrücken gehen wir unserer Kirche aktuell an: Ein Hochgebet in Leichter Sprache oder die Möglichkeit, Gebetbücher barrierefrei zur Verfügung zu stellen, sind nur zwei Beispiele. Es braucht mehr Beispiele und Zeichen in unserer Gesellschaft und in unserer Kirche – große und kleine.

Denn jeder Mensch, unabhängig von seinen Fähigkeiten, ist einzigartig und wertvoll. Es ist unsere christliche Verantwortung, in unserer Gesellschaft und Kirche eine Atmosphäre der Liebe, Akzeptanz und Inklusion zu fördern, in der jeder Mensch seine von Gott gegebenen Talente voll entfalten kann. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, Hindernisse zu überwinden und Brücken des Verständnisses und Mitgefühls zu bauen. So tragen wir alle dazu bei, dass die Botschaft der Liebe und Hoffnung jedes Herz erreicht und zu Entscheidungen ermutigt. Kurz: Lassen Sie uns als Kirche und Gesellschaft näher und unbehindert zusammenrücken!

Cookie Einstellungen

Wir verwenden Statistik Cookies um zu verstehen, wie Sie mit unserer Webseite interagieren.

Anbieter:

Google

Datenschutz

Matomo

Datenschutz

Diese Cookies sind für den Betrieb der Webseite zwingend erforderlich. Hier werden bspw. Ihre Cookie Einstellungen gespeichert.

Anbieter:

Deutsche Bischofskonferenz

Datenschutz