Angebote

Hier finden Sie Beispiele aus der Präventionsarbeit der (Erz-)Bistümer und der katholischen Schulen in unterschiedlichen Trägerschaften sowie Links zu anderen empfehlenswerten Initiativen. Diese Hinweise werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Canisius Kolleg

Präventionskonzept

Wie das Canisius Kolleg in Berlin auf seiner Internetseite schreibt, ist die Grundlage für ein Präventionskonzept eine Kultur der Achtsamkeit füreinander und eine wertschätzende, offene Kommunikationskultur, die von einer sicheren, angstfreien und fehlerfreundlichen Umgebung getragen ist. Ohne das sind alle Schutzkonzepte gegenstandslos und wirkungslos. Das tägliche Ringen darum, diese Kultur auf der Tiefenebene zu etablieren, bleibt für das Canisius Kolleg eine Herausforderung und Aufgabe aller Verantwortlichen.
Mehr lesen: canisius.de/schutzkonzept

Erzbistum Köln

Institutionelles Schutzkonzept für die Katholischen Schulen in freier Trägerschaft

Das Erzbistum Köln hat für alle seine Einrichtungen, und damit auch für seine Schulen, zum 1. Februar 2018 das Institutionelle Schutzkonzept gemäß Präventionsordnung als Rahmenkonzept für die Katholischen Schulen in Freier Trägerschaft des Erzbistums Köln in Kraft gesetzt. Dieses Rahmenkonzept ist partizipativ unter Beteiligung von Eltern- und Schülervertretern, Schulleitungen und Lehrervertretern, Vertretern der Mitarbeitervertretung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schulabteilung sowie der Koordinationsstelle Prävention im Erzbistum Köln entstanden. Das Rahmenschutzkonzept bündelt alle Bemühungen des Schulträgers um die Prävention von sexualisierter Gewalt, zugleich werden damit auch verbindliche Standards gesetzt, die als Wesensmerkmale der Kultur des achtsamen Umgangs miteinander an unseren Erzbischöflichen Schulen schon heute gelebt werden. Das Rahmenkonzept setzt diese Standards mit Blick auf die Personalauswahl und Fortbildung, aber auch im Hinblick auf einen klar definierten und für alle Beteiligten geltenden Verhaltenskodex und gezielte Maßnahmen zur Stärkung der anvertrauten Schülerinnen und Schüler.
Mehr lesen: www.erzbistum-koeln.de/schutzkonzept-schulen

Erzbistum München und Freising

E-Learning Curriculum: Prävention von sexuellem Missbrauch

In der Präventionsarbeit setzte die Erzdiözese München und Freising früh auf digitales Lernen und schult seit mehreren Jahren alle Mitarbeiter/innen im pastoralen Dienst mit einem E-Learning Programm zur Prävention von sexualisierter Gewalt. Bereits 2012 hat die Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie der Universitätsklinik Ulm in Kooperation mit der Erzdiözese München und Freising und der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ein E-Learning Curriculum zur Prävention von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche entwickelt. Im Nachgang wurde das Online Programm „Prävention von sexuellem Missbrauch in der Erzdiözese München und Freising“ an den spezifischen Kontext der Erzdiözese angepasst, wobei großer Wert auf eine praxisorientierte Gestaltung und die Begleitung der Teilnehmenden durch ausgebildete Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter gelegt wurde. Diese stehen bei inhaltlichen und technischen Fragen sowie bei persönlicher Überforderung mit den Inhalten der Schulung zur Seite.

Das Curriculum beinhaltet vier Module deren Lerninhalte durch unterschiedliche methodische Aufbereitung, Wissen zur primären,- sekundären und tertiären Prävention bereitstellt und somit eine eigenständige und intensive Auseinandersetzung in diesem Themenfeld ermöglicht. Durch Originalzitate oder Interviewsequenzen von Betroffenen werden die Teilnehmenden emotional eingebunden, was für eine ernsthafte und nachhaltige Auseinandersetzung mit diesem Thema unerlässlich ist. In einem theologischen Modul werden zudem verschiedene theologische Perspektiven und kirchenrechtliche Grundlagen zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt in den Blick genommen. Seit mehreren Jahren ist die in etwa 20-stündige Präventionsschulung eine verpflichtende Fortbildungsmaßnahme für alle circa 1300 pastoralen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Erzdiözese und garantiert trotz der Größe des Erzbistums einen einheitlichen Qualitätsstandard sowie ein einfaches Controlling.

Evaluation
Die Evaluation des E-Learning Curriculums „Prävention von sexuellem Missbrauch in der Erzdiözese München und Freising“, wurde von einem externen Unternehmen durchgeführt und nahm im Rahmen zweier gesonderten digitalen Befragungen der Teilnehmenden unter anderem die folgenden Aspekte in den Blick:

  • Im Fokus der Befragung 1 stand die Akzeptanz des Präventionsprogramms bei der Zielgruppe.
  • Befragung 2 intendierte die Untersuchung der Wirksamkeit des Programms. Durch eine Pre/Post-Befragung der Teilnehmenden wurde erhoben, inwiefern die Schulung zu einer erhöhten Sensibilität, einem generellen Wissenszuwachs und somit zu einer verbesserten Handlungssicherheit beitrug.

Es ist anzunehmen, dass die obligatorische Teilnahme an einer Onlineschulung für einige Personen der Zielgruppe sowohl im Hinblick auf das Schulungsformat, das Thema als auch die dafür erforderlichen zeitlichen Ressourcen als Herausforderung wahrgenommen wurde. Dennoch bewertete der Großteil der Teilnehmenden die Schulung nicht nur als interessant und hilfreich, sondern gab zu 78 Prozent auch an, den individuellen Kenntnisstand zum Thema Prävention erweitert zu haben. Bei allen Lerneinheiten kann, im Vergleich der Pre-/Post-Werte, ein Lernzuwachs hinsichtlich der formulierten Ziele Wissenszuwachs und Sensibilisierung konkludiert werden. Direkt überprüft wird die tatsächliche Handlungssicherheit entsprechend der Zielsetzung im Rahmen der Evaluation nicht, dennoch kann hinsichtlich des allgemeinen erlebten Lernzuwachses davon ausgegangen werden, dass die subjektiv empfundene Handlungssicherheit bei den Teilnehmenden durch die Bearbeitung des Präventionsprogramms zugenommen hat.

Quelle: Erzbistum München und Freising – Stelle zur Prävention von sexuellem Missbrauch

Schulstiftung Osnabrück

Projekt „SAGE HALT – FINDE HALT“

Seit 2010 haben sich die Schulen in Trägerschaft der Schulstiftung im Bistum Osnabrück auf den Weg gemacht, dem Thema Prävention vor sexualisierter Gewalt besondere Aufmerksamkeit im Schulalltag zu schenken. Die Stiftung entwickelt dazu mit externen Fachleuten für Prävention und Intervention regelmäßige Fortbildungen und Arbeitshilfen. Um die vielen Einzelmaßnahmen an den Schulen zu verbinden und verbindlich zu machen, hat die Stiftung 2020 das Gütesiegel „SAGE HALT – FINDE HALT“ entworfen, das an 13 Qualitätskriterien gebunden ist, und eine Jury berufen, die über die Verleihung entscheidet. Dieser Jury gehören Frau Dr. Silja Vocks an, Professorin für Psychologie an der Universität Osnabrück, Frau Marie-Therese Kastner, Bundesvorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands, und Pater Klaus Mertes SJ, der über viel Erfahrung mit der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im schulischen Kontext verfügt und die Aufarbeitung in der katholischen Kirche kritisch begleitet.

Nach Entscheidung der Jury wurde am 23.03.2021 und am 23.06.2021 sechs Stiftungsschulen, die die Erfüllung der Kriterien des Gütesiegels trotz der zusätzlichen Herausforderungen während der Corona-Pandemie nachweisen können, dieses Gütesiegel in den Stiftungsratssitzungen durch die Vorsitzende Frau Dr. Christiane Hölscher virtuell verliehen.
Mehr lesen: www.schulstiftung-os.de/paedagogik-profil/guetesiegel-sage-halt-finde-halt

Bistum Rottenburg-Stuttgart

Pilotprojekt „Schutzkonzepte für sichere Orte“

In einem Pilotprojekt (2016–2019) der Stabsstelle Prävention, Kinder- und Jugendschutz der Diözese Rottenburg-Stuttgart erhielten drei Seelsorgeeinheiten fachliche Unterstützung und Begleitung, um auf ihrem Weg zu einem sicher(er)en Ort für Kinder, Jugendliche und schutz- oder hilfebedürftige Erwachsene voranzukommen und ein Schutzkonzept zu erstellen. Sie bildeten ein Projektteam und erhielten von der Diözese personelle und finanzielle Unterstützung.

Wichtige Erfahrungen wurden in diesen zwei Videos festgehalten:

Weitere Informationen auf der Internetseite des Bistums Rottenburg-Stuttgart.
 

Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs und Kultusbehörden der Länder

Projekt „Schule gegen sexuelle Gewalt"

Der digitale Grundkurs zum Schutz von Schülerinnen und Schülern vor sexuellem Missbrauch mit dem Titel „Was ist los mit Jaron?“ ist online verfügbar. Es handelt sich dabei zum Start um die Betaphase für den Grundschulkurs.

Der digitale Grundkurs vermittelt auf innovative und interaktive Weise Basiswissen zum Thema sexueller Missbrauch und geht noch einen Schritt weiter: In Modellsituationen und durch empathisches Storytelling können Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Blick für belastete Schülerinnen und Schüler schärfen und erlernen, wie es gelingt, erste Gespräche und Hilfe anzubieten. Ein weiterer Vorteil der Fortbildung ist, dass sie ortsunabhängig, individuell und in kurzer Zeit (ca. vier Zeitstunden) absolviert werden kann. Sie wird browserbasiert verfügbar und kosten- und lizenzfrei nutzbar sein.

Die Online Fortbildung ist eine Kooperation des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs und der Kultusbehörden der Länder im Rahmen der Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“. Bei der Erstellung haben außerdem Expertinnen und Experten aus Forschung und Fachpraxis mitgewirkt. Der Kurs vermittelt schulischen Beschäftigten Basiswissen zum Thema sexueller Kindesmissbrauch. Das kurzweilige und interaktive Format der Fortbildung ermöglicht einen Zugang zum Thema, der sich am Schulalltag orientiert.

Über den Sommer 2021 wird der Grundschulkurs inhaltlich ergänzt, im Herbst 2021 kommt der Kurs für die weiterführenden Schulen hinzu. Alle Informationen zum Kurs finden Sie unter https://www.was-ist-los-mit-jaron.de.

Sonstige

Initiative klicksafe.de

Die Initiative gibt regelmäßig einen Newsletter zu den Themen Internetsicherheit und Medienkompetenz heraus. klicksafe ist eine Initiative im CEF Telecom Programm der Europäischen Union für mehr Sicherheit im Internet. Sie wird von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und der Landesanstalt für Medien NRW umgesetzt. klicksafe ist Teil des Verbundes der deutschen Partner im CEF Telecom Programm der Europäischen Union, Safer Internet DE (www.saferinternet.de). Diesem gehören neben klicksafe als Awareness Centre die Internet-Hotlines internet-beschwerdestelle.de (durchgeführt von eco und FSM) und jugendschutz.net sowie die Nummer gegen Kummer (Helpline) an.
Mehr lesen: www.klicksafe.de