Verleihung Katholischer Medienpreis 2023

Die Deutsche Bischofskonferenz hat am 8. November 2023 im Palais der Kulturbrauerei in Berlin zum 21. Mal den Katholischen Medienpreis zusammen mit der Gesellschaft katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP) und dem Katholischen Medienverband (KM.) verliehen. 195 Beiträge haben an dem Wettbewerb teilgenommen und wurden von einer Jury unter Vorsitz von Weihbischof Matthäus Karrer (Rottenburg-Stuttgart) gesichtet.

Zur Pressemeldung vom 8. November 2023

 

Hinweis:

Eine Auswahl kostenfreier Pressebilder von den Preisträgern und der Preisverleihung ist in der DBK-Mediendatenbank verfügbar. Bitte verwenden Sie dabei das angegebene Copyright: © Deutsche  Bischofskonferenz/Maximilian von Lachner.


Erzbischof Dr. Heiner Koch (Berlin), nahm die Auszeichnungen im Namen der Stifter des Preises vor und würdigte den kritischen und gut recherchierten Journalismus der Beiträge. In seiner Ansprache betonte er: „Wir brauchen unabhängige und verantwortungsvolle journalistische Stimmen, durch die Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit auf der Welt befördert werden. Vielfalt und Freiheit der publizistischen Medienunternehmen – insbesondere der Verlage, des privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunks – sind ein hohes Gut in Deutschland. Sie sind ein wesentlicher Beitrag für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.“ Sie seien jedoch keine Selbstverständlichkeit und müssten gerade in Zeiten der Krise und des Populismus gepflegt werden.

Grußwort von Erzbischof Dr. Heiner Koch (Berlin): Datei herunterladen

Hauptpreis: Kategorie Fernsehen

Der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an das Autoren-Duo Christoph Goldbeck und Ilka aus der Mark in der Kategorie Fernsehen für die vierteilige Serie „Marie will alles – Durchstarten mit Down-Syndrom“ (WDR, 1. Dezember 2022). Dafür haben die Filmemacher Marie und ihre Familie, die zur Preisverleihung anwesend waren, 14 Jahre lang mit der Kamera begleitet. Erzbischof Koch würdigte die Preisträger: „Der TV-Vierteiler schafft es, auf behutsame und eindrückliche Weise, eine Facette menschlichen Lebens darzustellen, über die viele von uns wahrscheinlich immer noch zu wenig wissen. (…) Unsere christliche Aufgabe ist es, alle Menschen zu sehen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und ihren ganz eigenen Wünschen. Es zeigt sich die verbindende und menschliche Kraft von Medien und Kommunikation.“ Auf dieser Grundlage würden Medien Teilhabe und eine freie Meinungsbildung ermöglichen, die für die demokratische Gesellschaft unverzichtbar und notwendig seien. Die Laudatio hielt die ZDF-Journalistin Dunja Hayali.

Jurybegründung: Datei herunterladen

Kategorie Printmedien

In der Kategorie Printmedien, ebenfalls mit 2.500 Euro dotiert, wurde Moritz Aisslinger für seinen Beitrag „Das Lager der Vergessenen“ (erschienen in DIE ZEIT am 9. März 2023) über das von der Weltöffentlichkeit vergessene Volk der Rohingya ausgezeichnet. In ihrer Laudatio würdigte Julia Krittian, Chefredakteurin des MDR, das Engagement des Autors: „Dass Journalisten wie Moritz Aisslinger dorthin schauen, wo die Aufmerksamkeit nachzulassen droht, ist wichtiger denn je. Das Unsichtbare sichtbar machen.“ Ausdrücklich hob Julia Krittian die Erzählkunst des Preisträgers hervor: „… pietätvoll, eindrücklich und gleichzeitig nahbar. Er nimmt uns förmlich mit nach Bangladesch, in dieses von Stacheldraht umzäunte Camp; nimmt uns mit in die Geschichte des fragilen Myanmars und zu Hoffnungsfunken, die immer wieder erlöschen und aufflammen. Diese Recherche gehört zu jenen, die unserer Verantwortung als Journalisten besondere Rechnung tragen: hinschauen, wenn alle wegschauen. Unabhängig davon, wie laut jemand spricht, wie prominent er ist oder wie weit weg das Leid erscheint.“

Kategorie Radio

Den Katholischen Medienpreis in der mit 2.500 Euro dotierten Kategorie Radio erhielten Katja Paysen-Petersen, Eckhart Querner und Christian Wölfel für den siebenteiligen Podcast „Seelenfänger – Im Sog der Integrierten Gemeinde“ (BR und ARD Audiothek, erstausgestrahlt am 3. Dezember 2022). Die Laudatio hielt der ehemalige Programmdirektor des Deutschlandradios, Andreas-Peter Weber.

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Sonderpreis der Jury

Die Jury des Katholischen Medienpreises würdigte außerdem den Beitrag „Ist unsere Demokratie in Gefahr?“ von Sophia Maier (ausgestrahlt bei RTL am 24. November 2022) mit dem undotierten Sonderpreis. In der herausragenden Dokumentation geht es um den wachsenden Einfluss und die zunehmende Präsenz der rechten Szene in Deutschland und die Frage nach der Wut auf der Straße. Die Laudatio hielt Ferda Ataman, Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Antidiskriminierung.