Kirche von A-Z

Ehe

Die Ehe ist eines der sieben Sakramente in der katholischen Kirche. Darunter wird eine lebenslange Gemeinschaft von Mann und Frau verstanden. Das Ehesakrament spenden sich die Eheleute selbst vor einem Priester oder Diakon und zwei Zeugen. Da der Ehebund eine lebenslange Gemeinschaft und damit unauflöslich ist, kennt die katholische Kirche keine Ehescheidung. Allerdings ist es möglich, dass eine Ehe aus bestimmten Gründen annulliert wird.

Seit 1976 begeht die Kirche in Deutschland den Familiensonntag (Fest der Hl. Familie, Sonntag nach Weihnachten). An ihm werden häufig Themen rund um die Ehe- und Familienpastoral behandelt.

Weitere Informationen über
•    das Sakrament der Ehe finden Sie z. B. hier:
www.katholisch.de
•    die Initiative Familiensonntag:
www.ehe-familie-kirche.de

Ähnliche Inhalte: Ehenichtigkeit, Sakrament


Ehenichtigkeit

Nichtig ist eine Ehe nach katholischem Verständnis dann, wenn sie nicht gültig zustande gekommen ist. Dies ist der Fall, wenn zum Zeitpunkt der Eheschließung ein zur Gültigkeit der Ehe notwendiges Element gemäß katholischem Eheverständnis fehlte. Nach dem Scheitern einer Ehe bedarf es zur Feststellung der Nichtigkeit einer Ehe in der Regel eines Ehenichtigkeitsverfahrens nach kanonischem Recht.

Informationen über die Verfahren zur Prüfung der Gültigkeit einer Ehe (Ehenichtigkeitsverfahren) und über die möglichen Gründe für eine Ehenichtigkeit erhält man über die diözesanen Ehegerichte.


Ehre sei dem Vater

Die Worte „Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.“ werden in der Liturgie zum Abschluss eines jeden Psalms gesprochen. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Doxologie, ein Rühmen der Herrlichkeit Gottes. Die lateinische Fassung des „Ehre sei dem Vater“ stammt aus dem 4. Jahrhundert.


Ehrenamt

Ehrenamt bedeutet freiwilliges, unentgeltliches, soziales und/oder kirchliches Engagement. Viele Christinnen und Christen tragen mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit den Glauben in die Gesellschaft. Sie bringen sich ein in Initiativen, Projekte, kulturelle und kirchliche Organisationen und Sozialdienste, aber auch im Sport, der Politik und der Arbeitswelt.

Ähnliche Inhalte:
•    Caritas Online-Beratung zu Freiwilligendiensten
•    Caritas-Portal für Ehrenamtliche und Freiwillige mit Suchmaschine
•    Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend – Initiative ZivilEngagement
•    Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. (Bagfa)


Enzyklika

Eine Enzyklika (gr. kyklos = Kreis) ist ein Päpstliches Rundschreiben an einen Teil oder an alle Bischöfe sowie an alle Gläubigen, gelegentlich auch an alle Menschen guten Willens. Sie befasst sich mit Gegenständen der Glaubens- und Sittenlehre, der Philosophie, der Sozial-, Staats- und Wirtschaftslehre sowie der Disziplin und der Kirchenpolitik.

Päpstliche Rundschreiben sind Ausdruck oberster Lehrgewalt des Papstes, aber keine „unfehlbaren“ Lehräußerungen. Sie wurden von Papst Benedikt XIV. (1740–1758) eingeführt. Die meist lateinischen Anfangsworte bilden den Titel der Enzyklika.


Epiphanie

Epiphanie ist das Fest der Erscheinung des Herrn. Weihnachten wurde bereits in der Spätantike zwölf Tage lang gefeiert und am 12. Tag der Epiphanie, der Erscheinung Jesu, gedacht, also am 6. Januar. Es gab zuvor heidnisch-hellenistische Kulte, die sich auch auf den 6. Januar konzentrierten. Epiphanie ist in der Ostkirche im 3. Jahrhundert nachweisbar, mit der Religionsfreiheit Kaiser Konstantins (313 n. Chr.) wurde das Fest auch in der Westkirche heimisch. Bei einer zunehmenden Verehrung der „Heiligen Drei Könige“ hat man deren Gedenktag auf Epiphanie gelegt, was theologisch passt: Es geht um die Erscheinung – also die Präsenzmachung Christi in der Welt. Dazu haben die Sterndeuter aus dem Morgenland wesentlich beigetragen. Die Heiligen drei Könige werden bis ins 12. Jahrhundert hinein nur legendarisch dokumentiert. Die Gebeine wurden im Dom zu Mailand verehrt, bevor sie der Erzbischof von Köln, Reinhard von Dassel, im 13. Jh. nach Köln schaffte und sich dann die Dreizahl definierte. Die Dreizahl gab es in der anfänglichen Verehrung nicht. Mal sind in der frühchristlichen Kunst drei, vier oder auch nur ein König dargestellt.

Epiphanie/Heilige Drei Könige wird in Europa unterschiedlich begangen: Der 6. Januar ist traditionell der eigentliche Weihnachtsfeiertag in der orthodoxen Kirche (z. B. Griechenland, Zypern, Armenien, Georgien). Geschenke gibt es für die Kinder in Italien erst an diesem Tag, nicht am 25. Dezember. In Deutschland ist der Tag in bestimmten Regionen Feiertag und wird heute überwiegend mit den Sternsingern in Verbindung gebracht.

Weitere Informationen: Kindermissionswerk „Die Sternsinger“.


Erstkommunion

Die Erstkommunion (Kommunion) zählt zu den sieben Sakramenten der katholischen Kirche. Mit dem Begriff Erstkommunion (auch erste heilige Kommunion) bezeichnet die Kirche den erstmaligen Empfang der Kommunion, also des Leibes Christi in Gestalt der Hostie.

Die Erstkommunionfeier eines Kindes erfolgt in der Regel im dritten Grundschuljahr im Alter von etwa neun Jahren. Der traditionelle, in vielen Pfarrgemeinden noch heute übliche Termin der festlich begangenen Erstkommunion ist der Sonntag nach Ostern, der sogenannte Weiße Sonntag. Die Feier der Erstkommunion ist ein Fest der ganzen Pfarrgemeinde. Die Kinder werden meist in kleinen Gruppen auf den Empfang des Sakramentes vorbereitet. Wie die Taufe und die Firmung zählt die Erstkommunion zu den Initiationssakramenten, den Sakramenten der Christwerdung.

Weitere Informationen: www.katholisch.de

Ähnliche Inhalte: Weißer Sonntag, Eucharistie


Erzbischof

Siehe den Beitrag unter Bischof


Erzbistum

Siehe den Beitrag unter Bistum


Eucharistie

Die Feier der Eucharistie ist die zentrale sakramentale Feier der Kirche, die auf die Mahlgemeinschaft Jesu mit seinen Jüngern und insbesondere auf das letzte Abendmahl am Vorabend seines Todes zurückgeht (vgl. Lk 22,19) und dabei auch den Traditionsstrang des jüdischen Paschamahles aufnimmt.

Die Eucharistie, auch Feier des Herrenmahls oder Heilige Messe, ist die Mitte des Gottesdienstes der Kirche, in der sie selbst ihr Wesen vollzieht. Seit den frühesten Tagen der Kirche versammeln die Christen sich in ihren Häusern, um am „Tisch des Herrn“ teilzuhaben und miteinander „das Brot zu brechen“ (1 Kor 10,16–21). Nach dem Glauben der Kirche ist Christus selbst unter den Zeichen von Brot und Wein, die in der Eucharistie dargebracht werden, anwesend („Realpräsenz“). Vor allem der Sonntag, der Tag der Auferstehung des Herrn, an dem die Gemeinde seiner Gläubigen sich versammelt, ist mit der Feier der Eucharistie verbunden.


Evangelium

Das Evangelium Jesu Christi, die „Botschaft, die froh macht“, ist im Neuen Testament in vier Evangelien überliefert: dem des Markus (verfasst um das Jahr 70), dem des Matthäus (um 80), dem des Lukas (um 80) und dem des Johannes (um 100). Seit Mitte des 2. Jahrhunderts wurden diese vier Texte „Evangelium“ genannt. Frühere Versuche, die Jesusüberlieferung niederzuschreiben, die es zweifellos gab, sind verlorengegangen. Die Evangelien sind Glaubenszeugnisse von Jesu Leiden, Sterben und Auferstehen, von seinem Leben und Wirken und seiner Verkündigung. Unter den Texten des Neuen Testaments nehmen sie eine besondere Stellung ein.

In der Eucharistiefeier, in der man nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil von zwei Tischen spricht: dem „Tisch des Brotes“ und dem „Tisch des Wortes“, stellt die Lesung eines Evangelienabschnittes den Höhepunkt am Tisch des Wortes dar. Alle Gläubigen stehen auf, wenn der Priester oder Diakon ihn vorlesen. So drücken sie zum einen ihre Ehrfurcht aus, zum andern will diese Geste und Haltung Zeichen der Bereitschaft sein, dem gehörten Wort Jesu auch zu folgen, wie es in Jak 1,22 heißt: „Werdet aber Täter des Wortes und nicht nur Hörer.“

Mit Material von Schwester Johanna Johanna Domek OSB, vgl. Liturgisches ABC, Bonifatius-Verlag 2004


Evolutionstheorie

Die Evolutionstheorie ist die im Bereich der modernen Naturwissenschaften entwickelte und heute allgemein als Standardtheorie anerkannte Lehre von der Entwicklung der biologischen Artenvielfalt auf der Erde. In ihren Anfängen wurde die Evolutionstheorie sowohl von ihren Verfechtern als auch von ihren Gegnern als radikaler Angriff auf den christlichen Schöpfungsglauben verstanden, der insbesondere zu den biblischen Schöpfungsberichten in scharfem Widerspruch steht. Die theologische Reflexion und die Präzisierung sowohl des Bibelverständnisses als auch des Wissenschaftsverständnisses führten jedoch zu der Erkenntnis, dass der Glaube an einen Schöpfergott und die Evolutionstheorie sich nicht gegenseitig ausschließen, da sie auf verschiedenen Sinnebenen liegen. Weder wollen die biblischen Schöpfungsberichte naturwissenschaftliche Tatsachenberichte sein noch kann eine Naturwissenschaft Aussagen über den letzten Sinngrund („Warum überhaupt etwas ist“) von Welt und menschlichem Dasein machen.

Schon für Thomas von Aquin war klar, dass Schöpfung das „Hervorbringen von Sein“ ist und mit Teilhard de Chardin kann man als griffige Kurzformel festhalten:  „Im eigentlichen Sinne gesprochen macht Gott nicht: er lässt die Dinge sich machen.“


Exerzitien

Exerzitien sind Übungen des geistlichen Lebens, die in Stille und äußerer Einsamkeit nach bestimmten gebetspädagogischen Gesetzen eine Einübung in die Glaubensgeheimnisse ermöglichen. Sie finden meist in einem Kloster, einem Exerzitienhaus oder einem anderen Tagungshaus statt.

Weitere Informationen: Arbeitsgemeinschaft Deutscher Diözesan-Exerzitiensekretariate (ADDES)


Exkommunikation

Die Exkommunikation ist im Kirchenrecht der römisch-katholischen Kirche eine Kirchenstrafe. Sie zählt zu den sogenannten Beuge- und Besserungsstrafen, das heißt, ihre Verhängung zielt darauf ab, dass die bestrafte Person ihr Verhalten ändert.

Die Exkommunikation wird nur bei einigen schweren Straftaten als sogenannte Spruchstrafe verhängt, also von der zuständigen Autorität ausgesprochen. In seltenen Fällen kann sie bei manchen Straftaten auch als sogenannte Tatstrafe eintreten, also mit dem bewussten Begehen der Straftat, zum Beispiel bei Häresie oder für Priester bei einer direkten Verletzung des Beichtgeheimnisses. Die exkommunizierte Person darf bestimmte Rechte (z. B. Sakramentenempfang) nicht mehr wahrnehmen oder auch bestimmte Ämter und Aufgaben nicht mehr ausüben. Die Aufhebung der Exkommunikation setzt voraus, dass die Ursache beseitigt oder das Vergehen wiedergutgemacht wurde.


Exorzismus

Exorzismus bezeichnet die rituelle Verbannung bzw. Vertreibung böser Mächte von Menschen und Tieren, von Dingen oder Orten. Wie praktisch alle Religionen kennt auch das Christentum Gebete und Rituale, um Menschen zu stärken, die sich in besonderer Weise fremden Mächten und Gewalten ohnmächtig ausgeliefert empfinden.

Im Gegensatz zur allgemeinen Vorstellung gibt es in der katholischen Kirche neben dem Großen Exorzismus eine Vielzahl von Gebeten und Riten, die dem Gläubigen die befreiende Nähe Gottes vermitteln und ihm so Hilfe, Orientierung und Kraft spenden können. So gibt es besondere Fürbittgebete und Segnungen, z. B. mit geweihtem Wasser oder Weihrauch, oder das Sakrament der Krankensalbung, in dem Gott in besonderer Weise um Befreiung gebeten wird. Der Große Exorzismus ist eine spezielle Gottesdienstform, die der ausdrücklichen Erlaubnis des Diözesanbischofs bedarf.

In Deutschland hat sich seit vielen Jahren die Praxis durchgesetzt, dass die Rat- und Hilfesuchenden, die um einen Exorzismus bitten, zunächst in einem ausführlichen Seelsorgegespräch ihre Situation schildern. Gemeinsam wird die psychosoziale Lage erörtert, eine medizinische Behandlung besprochen sowie eine individuelle seelsorgerische und liturgische Begleitung angeboten. Ziel der seelsorgerischen Bemühungen ist es, dem bzw. der Gläubigen ein umfassendes Hilfsangebot anbieten zu können, das weder die spirituelle Dimension des Leidens ausblendet noch die Behandlung einseitig auf das Spirituelle verkürzt. Dazu ist im Idealfall ein Netzwerk an Helfenden aus unterschiedlichen Bereichen vorhanden, beispielsweise aus der Medizin, Psychologie, Therapie, Sozialarbeit und der Seelsorge. Die Begleitung durch einen Priester und die Spendung der Sakramente hat in diesem System ebenfalls einen festen Stellenwert.


Exsultet

Nach der Segnung des Osterfeuers, der Bereitung der Osterkerze und der Prozession in den Kirchenraum singen in der Osternacht zum Ende ihres ersten Teils, der Lichtfeier, Priester, Diakon oder Kantor in der nur vom brennenden Licht der Osterkerzen erhellten Kirche das „Exsultet“.

„Exsultet“ heißt „frohlocken“, und es ist ein Staunen und Frohlocken über Gottes Heilstat an und Heilsweg mit den Menschen. Die heutige Fassung stammt vermutlich aus dem 7. Jahrhundert, viel ältere Elemente, die ins 4. Jahrhundert zurückreichen, sind darin enthalten. Auch Motive der jüdischen Pesachliturgie und der abendlichen altchristlichen Anzündung und Begrüßung des Lichtes (Lucernar), das Christus ist, klingen mit.

Dem Aufruf zu Lobpreis und Freude folgt die Bitte des Sängers um das Gebet für sich, damit er würdig singe, daran – in Form einer Präfation – schließt sich der Jubel an über das göttliche Heilswerk, von Adam ausgehend über den Exodus Israels aus Ägypten bis hin zur Errettung durch Christus, der die Nacht des Todes, der Welt und der Sündenverlorenheit aus Liebe durchschritten hat und dessen Bild in der Osterkerze leuchtet. Unfassbares wird besungen, Erlösung wird deutlich, alles ist großes Staunen, dankbarer Jubel.

Mit Material von Schwester Johanna Johanna Domek OSB, vgl. Liturgisches ABC, Bonifatius-Verlag 2004


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