Kirche von A-Z
In der letzten Adventwoche ab dem 17. Dezember ist in der Kirche „hoher Advent“ geworden, dichteste Sehnsucht, Wissen um das nahe Kommen Christi. Im Stundengebet findet dies seit alters her seinen Ausdruck in den sogenannten „O-Antiphonen“, die in der Vesper täglich zum Magnifikat gesungen werden. Da schöpft die Sehnsucht der Betenden aus der Fülle alt- und neutestamentlicher Bilder und ruft in ihnen den Messias herbei. Ihren gemeinsamen Namen haben diese Antiphonen von dem „O“, mit dem sie alle beginnen: O Weisheit …, O Adonai …, O Spross aus Isais Wurzel…, O Schlüssel Davids …, O Aufgang ewigen Lichtes …, O König der Völker …, O Emmanuel … Nach der Neuordnung des Messbuchs fanden diese alten Texte Eingang in die Messfeier als Zwischengesang vor dem Evangelium.
Mit Material von Schwester Johanna Johanna Domek OSB, vgl. Liturgisches ABC, Bonifatius-Verlag 2004
Das Wort „Ökumene“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „die bewohnte Erde“. Heute bezeichnet „Ökumene“ die Bemühungen um die Wiederherstellung der sichtbaren Einheit der Kirche. Dieses Verständnis ist durch die Entwicklung und das Selbstverständnis der Ökumenischen Bewegung geprägt, die nach einzelnen vorausgehenden Initiativen Anfang des 20. Jahrhunderts begann. Ihr geht es vor allem um drei Dinge: die weltweite Einheit der Christen, den universalen Dienst der Christen an der Welt und das Bemühen der Christenheit um die Einheit der Menschheit.
Das ökumenische Bemühen um die Einheit der Kirche gründet im Auftrag Jesu selbst und steht im Dienst an der Glaubwürdigkeit der Verkündigung des Evangeliums: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in Dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“ (Joh 17,21).
Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) hat die katholische Kirche sich unumkehrbar zur Ökumene verpflichtet. Die außerhalb der katholischen Kirche entstandene Ökumenische Bewegung wird als vom Heiligen Geist gewirktes Instrument zur Wiederherstellung der Einheit der Christen verstanden. Wertschätzend spricht das Konzil von den christlichen Gütern in den getrennten Kirchen und Gemeinschaften. Ökumene ist für das Konzil eine dringliche Aufgabe aller Gläubigen.
In Deutschland gibt es zwischen den christlichen Kirchen, ihren Einrichtungen und Verbänden vielfältige ökumenische Kontakte und Formen der Zusammenarbeit.
Weitere Informationen: Ökumene
Siehe Eintrag unter Kontaktgesprächskreis
Die Symbolik des Öls hat sich stark im Mittelmeerraum entwickelt. Öl diente zur Speise, als Brennstoff der Lampen und zur Salbung, zum Beispiel nach dem Bad, vor Wettkämpfen, in Krankheit. Es war Zeichen heiliger Segensfülle, der Fruchtbarkeit und des Friedens. Auch das Judentum gebrauchte Öl in der Liturgie. Es wurden gesalbt: die Hohenpriester, Könige, Propheten, die Bundeslade, das heilige Zelt und die liturgischen Geräte. Es war unblutiges Opfer. Es brannte in den Lampen in Heiligtum – wie heute noch als Ewiges Licht vor den Tabernakeln in den katholischen Kirchen. Im übertragenen Sinne sprach man auch vom „Öl der Freude“ (Ps 45,8). Messias, Christus, heißt übersetzt: der „Gesalbte“. Die Jünger erkannten in Jesus den Christus. So wie das Öl den gesalbten Leib durchdringt, so verstand man seine Menschheit von der Gottheit durchdrungen.
In der katholischen Liturgie wird geweihtes Öl heute zur Salbung bei der Sakramentenspendung von Taufe, Firmung, Priesterweihe und Krankensalbung benutzt. Es meint Leben und Kraft, Schutz und Segen und Weihe. Es ist Sinnbild der Gnade und des Heiligen Geistes. Normalerweise ist die Weihe dieses Öls Privileg des Bischofs. In der sogenannten „Chrisammesse“ am Gründonnerstagmorgen weiht der Bischof in der Gemeinschaft mit vielen Priestern aus dem Bistum das heilige Öl für die Gemeinden seiner Diözese.
Mit Material von Schwester Johanna Johanna Domek OSB, vgl. Liturgisches ABC, Bonifatius-Verlag 2004
Das Opus Dei ist eine internationale Seelsorgeeinrichtung der katholischen Kirche. Es wurde 1928 vom heiligen Josemaria Escrivá gegründet. Es will überall bekannt machen, dass die Arbeit und die gewöhnlichen Lebensumstände Gelegenheiten sind, Gott zu begegnen, den anderen zu dienen und zur Verbesserung der gesellschaftlichen Verhältnisse beizutragen. 1982 wurde es von Papst Johannes Paul II. als Personalprälatur errichtet.
Die Personalprälatur ist eine Rechtsstruktur der kirchlichen Seelsorge, die auf das Zweite Vatikanische Konzil zurückgeht. Personalprälaturen werden vom Heiligen Stuhl für spezifische seelsorgliche oder organisatorische Zwecke errichtet und unterstehen der vatikanischen Kongregation für die Bischöfe. Es können ihnen sowohl Priester als auch Laien angehören.
Weitere Informationen: www.opusdei.de, www.de.josemariaescriva.info
Siehe den Beitrag unter Fastenzeit
Siehe den Beitrag unter Exsultet
Für katholische Christen ist Ostern das höchste Fest des Jahres. In der Österlichen Dreitagefeier (lat. Triduum Sacrum) vom Abend des Gründonnerstags bis zum Abend des Ostersonntags werden das Gedächtnis des Letzten Abendmahls Jesu, die Passion, Tod und Auferstehung gefeiert.
Das Osterfest hat jüdische Wurzeln. Das Abendmahl Jesu steht im Zusammenhang mit dem jüdischen Pesachmahl, das die Juden bis heute zum Gedenken an ihre von Gott gewirkte Befreiung aus der Sklaverei begehen. Jesus ist am Tag nach dem jüdischen Sabbat, am ersten Tag der Woche – also an einem Sonntag – den Frauen und den Jüngern als Lebender erschienen. Deshalb ist der Sonntag als der wöchentliche Tag der Auferstehung Jesu älter als das jährliche Osterfest. Aus diesem Grund wird Ostern nicht (wie etwa Weihnachten) an einem festen Datum gefeiert, sondern an einem Sonntag, und zwar in Analogie zum jüdischen Pesachfest am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Diese Festlegung traf das Konzil von Nizäa 325 n. Chr.
Zu Ostern gehört die Feier der Osternacht, in der die Osterkerze entzündet wird und die Schriftlesungen die Heilsgeschichte entfalten. Zur Feier der Osternacht kann auch eine Taufe gehören.
Die Herkunft des deutschen Wortes Ostern ist nicht geklärt. Beda Venerabilis (647–735 n. Chr.) liefert mit dem Begriff „Eostro“ (= Morgenröte) den wohl ältesten literarischen Beweis.
Die 50 Tage nach Ostern sind die sogenannte Osterzeit, die mit dem Pfingstfest (pentekoste = der 50. Tag) enden. Der Sonntag nach dem Ostersonntag ist traditionell der Weiße Sonntag, weil in der Frühzeit der Kirche die in der Osternacht getauften Neuchristen die ganze Osterwoche hindurch bis zum Oktavtag ihre weißen Taufgewänder trugen.
Weitere Informationen: Ostern
Siehe den Beitrag unter Ostern
Bereits seit dem 2. Jahrhundert ist die österliche Zeit (Osterzeit) überliefert, die ab Ostersonntag gezählt 50 Tage dauert.
Die erste Woche nach Ostern bildet die Osteroktav. Die 50-tägige Osterzeit kennt ihren Vorgänger im jüdischen Festkalender: 50 Tage nach dem Pascha-Fest (Pesah) wird das sogenannte „Wochenfest“ als Erntefest und Erinnerung des Bundesschlusses am Sinai gefeiert.
Siehe auch den Beitrag unter Ostern.