Kirche von A-Z

Tabernakel

Tabernakel heißt im Lateinischen wörtlich „Zelt“ oder „Hütte“. In katholischen Kirchen ist er der Aufbewahrungsort für das Gefäß mit dem eucharistischen Brot. Immer brennt in seiner Nähe das „Ewige Licht“. Anfangs bewahrten die Christen die Eucharistie in ihren Privathäusern in einem kostbaren Gefäß auf. Als dann das „Allerheiligste“ in den Kirchen verwahrt wurde, geschah das bis ins späte Mittelalter hinein mancherorts in einem Nebenraum der Kirche. Seit dem 8. Jahrhundert stand das Gefäß mit der Eucharistie oft auf dem Altar selbst oder hing in einem Gefäß darüber oder wurde in einer Mauernische verwahrt. Das Laterankonzil schrieb 1215 den sicheren Verschluss des eucharistischen Brotes vor. Karl Borromäus, der Bischof der Tridentiner Reform, wirkte darauf hin, dass der Tabernakel einen festen Platz auf dem Altar bekam.

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil kann der Bischof auch einen anderen Ort erlauben, es soll aber ein besonders ehrenvoller Platz sein, in großen Kirchen ist es oft eine eigene Sakramentskapelle. Die Eucharistieinstruktion von 1967 weist darauf hin, dass es dem Wesen der Eucharistiefeier besser entspricht, wenn das eucharistische Brot nicht schon vom Beginn der Messe an auf dem Altar gegenwärtig ist. Darüber hinaus ist der Tabernakel in unseren Kirchen im Laufe der Jahrhunderte zu einem Ort geworden, an dem zahllose Beter Gottes Nähe, Kraft und Liebe erfahren durften.

Mit Material von Schwester Johanna Johanna Domek OSB, vgl. Liturgisches ABC, Bonifatius-Verlag 2004


Taufe

Die Taufe ist eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche und gehört mit Erstkommunion und Firmung zu den Initiationssakramenten.

Theologisch ist die Taufe eine reinigende und heiligende Neugeburt des Menschen im Geist und in der Gnade Jesu Christi. Von jedem Täufling wird das Bekenntnis des Glaubens verlangt. Dieses wird bei der Kindertaufe von den Eltern und von der Kirche ausgesprochen.

Neben der Kirchenzugehörigkeit begründet die Taufe auch die Rechtspersönlichkeit in der katholischen Kirche. Der Ritus der Taufe besteht darin, dass der Täufling in Wasser getaucht oder sein Kopf mit Wasser übergossen wird. Der Taufvorgang ist mit verschiedenen Symbolhandlungen verbunden, die das Geschehen deuten: Salbung mit Öl, Überreichung von Taufkerze und Taufkleid.

Durch die Taufe wird der Mensch Christus gleichgestaltet. Sie prägt dem Getauften ein unauslöschliches geistliches Siegel auf, zum Zeichen, dass er Christus angehört. Eine gültig gespendete Taufe kann nicht wiederholt und nicht widerrufen werden.

Als ein Zeichen der Einheit aller Christen verbindet die Taufe mit Jesus Christus, dem Fundament dieser Einheit. Trotz Unterschieden im Verständnis von Kirche besteht zwischen christlichen Konfessionen ein Grundverständnis über die Taufe. Am 29. April 2007 unterzeichneten elf Kirchen – darunter die Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland, orthodoxe und altorientalische Kirchen sowie Freikirchen – auf der Ebene der Bundesrepublik Deutschland erstmals eine förmliche Erklärung über die wechselseitige Anerkennung der Taufe.


Taufe des Herrn

Das Fest der Taufe des Herrn feiert die katholische Kirche am ersten Sonntag nach Epiphanie (6. Januar). Mit dem Fest wird die Weihnachtszeit abgeschlossen. Inhalt des Festes ist die Taufe Jesu im Jordan, die in der Bibel berichtet wird: Mt 3, 13‒17; Lk 3, 21‒22.


Tedeum

Das Tedeum nennt man auch den „Ambrosianischen Lobgesang“, weil es einer mittelalterlichen Legende zufolge dem hl. Ambrosius zugeschrieben wurde. Heute vermutet man im „Tedeum“ ein altes Hochgebet für die Eucharistiefeier in der Osternacht. Schon der hl. Benedikt († 547) sieht das „Tedeum“ als Dankhymnus am Ende der Sonn- und Feiertagsvigilien (Nachtwachen) in seiner Ordensregel vor. Dort ist sein Platz im monastischen Breviergebet bis heute, im neuen römischen Stundengebet hat es seinen Ort am Ende der sogenannten „Lesehore“. Das „Tedeum“ ist ältester Preisgesang, Dank und vertrauende Bitte. In der Barockzeit wurde es der Dankhymnus schlechthin, es wurde bei Krönungen, Hochzeiten etc. gesungen und zum Teil festlich vertont.

Mit Material von Schwester Johanna Johanna Domek OSB, vgl. Liturgisches ABC, Bonifatius-Verlag 2004


Titularbischof

Ein Bischof, dem mit der Weihe nicht die Leitung einer Diözese, sondern andere kirchlichen Aufgaben übertragen wurden, wird als Titularbischof bezeichnet. Der bischöfliche Dienst ist seinem Wesen nach angelegt auf die Leitung einer Teilkirche, in denen und aus denen die eine und einzige katholische Kirche besteht.

Indem nun bei der Weihe derjenigen Bischöfe, die nicht Diözesanbischöfe sind, an dem Titel einer nicht mehr bestehenden Diözese festgehalten wird, wird die Zuordnung zu einer Teilkirche deutlich. Ehrenhalber wird der Titel eines Titular-Erzbischofs verliehen. Titularbischöfe sind beispielsweise alle Weihbischöfe und Apostolischen Nuntien.


Triage

Triage ist eine ärztliche Entscheidung, die getroffen werden muss, wenn die zur Verfügung stehenden medizinischen Ressourcen in einer Ausnahmesituation nicht ausreichen, um allen dringend behandlungsbedürftigen Patienten die notwendige medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Im Ernstfall geht es hier um eine Entscheidung über Leben und Tod. Daher müssen die Kriterien der Behandlungsbedürftigkeit und der unmittelbaren Behandlungsprognose, also die Aussichten der Patienten, die aktuelle Erkrankung durch Intensivtherapie zu überleben, mit aller in der konkreten Notsituation möglichen Sorgfalt abgewogen werden. Andere Kriterien wie etwa Alter, Geschlecht, Leistungsfähigkeit, sozialer Status aber insbesondere auch Behinderung oder Vorerkrankung sind in dieser Entscheidung ethisch in keiner Weise akzeptabel.