Kirche von A-Z
„Wie war ich froh, als man mir sagte, wir pilgern zum Haus des Herrn“, so beginnt eines der jüdischen Wallfahrtslieder, Psalm 121. In allen Religionen und Kulten gab und gibt es Wallfahrten von Einzelnen oder Gruppen hin zu einem Heiligtum. Zwar ist die ganze Welt Gotteswelt, aber es gibt Orte, an denen die Gnade sich besonders dicht offenbart. Und dorthin pilgert man, oft zu Fuß, um, geläutert durch den gegangenen Weg, dem Heiligen zu begegnen und Heil zu empfangen. Wallfahren heißt, zu pilgern, unterwegs zu sein auf ein Ziel hin. Und immer gipfelt die Wallfahrt in einer Liturgie. Christen wallfahren nicht aus einer Gottferne in eine Gottesnähe. Doch kann auch bei ihnen Wallfahren den Sinn dafür schärfen, dass man auf Erden immer Pilger bleibt, beweglich und unterwegs, und alles Ankommen hier vorläufig ist.
Schon im 4. Jahrhundert pilgerten Christen zu den Orten, an denen Jesus gelebt hatte. Später wallfahrteten sie nach Rom zu den Apostelgräbern, nach Tours zum Grab des hl. Martin, und als die Wallfahrt ins Heilige Land nicht möglich war, begannen sie zahllos nach Santiago di Compostela zum Grab des hl. Jakobus zu ziehen. Wieder später begannen die Wallfahrten zu den Orten der Marienerscheinungen.
Mit Material von Schwester Johanna Johanna Domek OSB, vgl. Liturgisches ABC, Bonifatius-Verlag 2004
Siehe den Beitrag unter Weihesakrament
Das Sakrament der Weihe gliedert sich in drei Stufen: die Weihe zum Diakon, die Weihe zum Priester und die Weihe zum Bischof. In allen drei Weihestufen wird das Sakrament durch die schweigende Handauflegung und durch das Weihegebet gespendet.
Neben der Salbung mit Chrisam bei der Bischofs- oder Priesterweihe kommen weitere ausdeutende Symbole hinzu: beim Diakon das Überreichen des Evangeliars, beim Priester die Überreichung von Brot und Wein für die Eucharistiefeier und beim Bischof die Überreichung des Evangeliars und der Insignien. Spender des Weihesakramentes ist jeweils der Bischof. Die Bischofsweihe darf nur mit päpstlicher Beauftragung und unter Hinzuziehung zweier mitweihender Bischöfe gespendet werden.
Ähnliche Inhalte: Sakrament, Bischof
Nach Ostern ist Weihnachten, das Fest der Geburt Christi, das zweitwichtigste Fest im Kirchenjahr. Bereits 336 n. Chr. wurde ein Weihnachtsfest in Rom begangen (25. Dezember). Die Forschung geht heute davon aus, dass die frühen Christen die Geburt Jesu Christi bewusst auf das Datum der Wintersonnenwende gelegt haben, dem heidnischen Festtag des „unbesiegbaren Sonnengottes“ (lat. sol invictus), um so einen neuen Kult zu etablieren. Als Ort der Geburt Jesu gibt das Lukasevangelium Betlehem an. Dort wird bis heute die sogenannte Geburtskirche verehrt.
Unter „Inzens“ versteht man in der Liturgie das Beweihräuchern von Personen und Gegenständen, wobei durch das Aufstreuen von Weihrauchkörnern auf glühende Holzkohle duftende Rauchwolken aufsteigen. Zunächst war dieser Brauch im Mittelmeerraum im Totenkult üblich. Zudem ließen in der Antike hochgestellte Beamte als Zeichen ihrer Ehre Pfannen mit Räucherwerk vor sich hertragen. Das fand dann Eingang ins Hofzeremoniell. Im spätantiken Herrscherkult galt das Beweihräuchern des Kaiserbildes als Bekenntnis zur römischen Staatsreligion und für die Christen als Absage an Christus. Als Folge des Hofzeremoniells wurde der Inzens im Christentum bei Prozessionen oder dem feierlichen Einzug des Papstes zur Heiligen Messe übernommen. Später als im Osten begann man im Westen (in der Karolingerzeit) nach dem Einzug zur Messe Altar und Kreuz zu beweihräuchern, um so Christus zu ehren und zu begrüßen. Der zuvor gesegnete Weihrauch wird dabei als reinigend und heiligend verstanden.
Aus solchen Motiven kommt auch der mögliche Inzens von Gaben, Zelebrant und Gemeinde bei der Gabenbereitung. Vor der Lesung des Evangeliums vorgenommen, bedeutet er zuerst die Verehrung Christi in seinem Wort. Auch ist er ein Zeichen für den „Duft“ des Evangeliums, der im Wort des Textes wie im Duft des Weihrauchs bei uns, den gläubigen Hörern, Eingang finden will.
Mit Material von Schwester Johanna Johanna Domek OSB, vgl. Liturgisches ABC, Bonifatius-Verlag 2004
In katholischen Kirchen steht in der Nähe des Eingangs immer irgendwo ein Weihwasserbecken. Man segnet sich mit den zuvor ins Wasser getauchten Fingern und will ausdrücken: Ich stelle mich unter das Zeichen des Kreuzes, in den Raum meiner Taufe, das soll meine Wahrheit sein. Aus dem Wasser kam das Leben. In vielen Religionen dient es als Symbol der Reinigung, Entsühnung und Erneuerung. Der Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer ist Sinnbild der Rettung Israels und wurde zum Vorbild der Taufe, des in Christus neuen, erlösten Lebens. Ein altes römisches Taufwasserweihegebet nennt den Taufquell auch einen Mutterschoß.
Bei der Segnung des Weihwassers betet die Kirche: „Durch Jesus Christus hast du im Jordan die Wasser geheiligt, damit durch das Wasser der Wiedergeburt sündige Menschen neu geschaffen werden. Segne, Herr, dieses Wasser, damit es uns ein Zeichen sei für die Taufe, die wir empfangen haben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.“
Mit Material von Schwester Johanna Johanna Domek OSB, vgl. Liturgisches ABC, Bonifatius-Verlag 2004
Der Weiße Sonntag ist der zweite Sonntag der Osterzeit und damit das Ende der Osteroktav, also der Sonntag nach Ostersonntag. In vielen Gemeinden wird an diesem Sonntag die Erstkommunion gefeiert.
Weitere Informationen:
Auf den Internetseiten der Bistümer finden Sie in der Regel ausführliche Informationen zum Thema Erstkommunion. Die Internetseiten der Bistümer in Deutschland finden Sie über die Bistumskarte.
Weltweit kommen Katholiken in Gottesdiensten zusammen, die sie untereinander und mit Christen in anderen Ortskirchen verbinden. Gemeinsam sind ihnen allen das katholische Bekenntnis zum dreifaltigen Gott und die Mitgliedschaft in der römisch-katholischen Kirche mit dem Papst in Rom.
Die deutschen Bischöfe verstehen diese Weltkirche in der Erklärung „Allen Völkern Sein Heil“ als Lern-, Gebets- und Solidargemeinschaft. Die katholischen Hilfswerke mit ihren jahrzehntelangen Hilfen für Ortskirchen in anderen Ländern und die oft sehr lebendigen Partnerschaften von Gemeinden und Diözesen mit diesen Ortskirchen sind Ausdruck dieses Selbstverständnisses, Teil der Weltkirche zu sein.
Weitere Informationen: Internetportal Weltkirche
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